Was ist die Matrix?


In diesem Zusammenhang weiß man heute auch, dass unser „Bewusst-Sein“ nur zu ca. 5% aktiv ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir von unserer täglichen Realität, bewusst und aktiv, im günstigsten Fall nur 5% wahrnehmen. Dies entspricht somit dem Anteil, der für gewöhnlich unserer willentlichen Kontrolle unterliegt.

 

Im Gegensatz dazu laufen bis zu 95% aller Eindrücke, Impulse, Entschlüsse, Gewohnheiten und Handlungen, als passive und automatisierte Subroutinen in unserem „Unterbewusst-Sein“ ab.



Wir sind quasi die ganze Zeit über im Autopilotmodus und bemerken es nicht einmal!


Viel schlimmer noch. Ganz tief in unserem Unterbewusstsein sind unzählige "lila Kühe", in Form von Meinungen, Einstellungen, Überzeugungen, Werten, Glaubenssätzen, Verhaltensmustern, Denkweisen, Befürchtungen und Ängsten gespeichert, die überhaupt nicht von uns stammen und unser "Betriebssystem" permanent unterwandern und es zum Teil sogar ganz lahmlegen.

 

Diese Fremd- und Störprogramme wurden dort von anderen, oft sogar unbekannten Menschen, völlig unbemerkt eingeschleust und förmlich in uns eingebrannt. Diese oft schädlichen "Viren" und "Trojaner" sind es dann auch, die unser Ich-Verständnis, unsere Identität und Persönlichkeit sowie unsere Wahrnehmung (die Art wie wir Dinge bewerten und einordnen), unserer inneren als auch äußeren Realität, zu einem sehr entscheidenden Teil formen, bestimmen und kontrollieren.

 

Diese "Wirklichkeit" stammt also weder von uns selbst, noch besitzt sie irgendeine objektivierbare Gültigkeit. Im Prinzip handelt es sich dabei also um nicht anderes, als um eine reine Fiktion - eine virtuelle Realität (siehe passend dazu auch meinen Blogartikel) ...


...Willkommen in der Matrix und dem Hamsterrad unserer Komfortzone.



Wie entsteht unsere ganz persönliche Matrix?


Vor unserer Geburt waren bereits zahllose, prägende Eindrücke vorhanden, doch bis zum siebten Lebensjahr waren wir die ganze Zeit über ununterbrochen und so richtig im „Downloadmodus“. 



Das bedeutet, wir haben in dieser Lebensphase alles, was von außen an Input verfügbar war,  ohne es zu filtern oder zu hinterfragen, einfach wie ein Schwamm in uns aufgesogen, da uns eine "Firewall", "Anti-Viren"- und eigene "Analyseprogramme", in Form von Bewertungsmaßstäben, Vergleichsmustern und Erfahrungen, noch weitestgehend fehlten.

 

Zu Beginn unserer Lebensreise ähnelte unser bewusster Geist einem Drehbuch, allerdings noch ohne eine erkennbare Storyline, dafür aber voller ungeahnter und unbegrenzter Möglichkeiten.

 

Ein nahezu leeres Gefäß - zwar noch ohne einen spezifisch vorgegebenen und strukturierten Inhalt, dafür aber mit einem ultimativen Betriebssystem, einem phänomenalen Arbeitsspeicher sowie einer rasend schnellen, gigantischen Festplatte und einem nahezu uneingeschränkten Potential, ausgestattet.

 

Damals war diese fantastische "Hardware" noch weitestgehend frei von irgendwelchen nutzlosen Anwendungen sowie anderen, sinnlosen Zweit- und Drittanbieterprogrammen.

 

Im Laufe der darauffolgenden Entwicklungsjahre jedoch, wurde dieses Gefäß und somit unsere "Festplatte", nach und nach mit der unterschiedlichsten "Software", gefüllt.

 

Wie nützlich oder schädlich sind die bis dahin heruntergeladenen Programme, in Bezug auf unsere persönliche Weiterentwicklung? Dies gilt es nun nach der Downloadphase und im weiteren Verlauf unseres Lebens selbst herauszufinden.

 


Wo kommt eigentlich der ganze "Input" her?



Hätten wir heute dieselben Ansichten, Wertvorstellungen, Überzeugungen, Glaubenssätze und Denkweisen, wenn wir in einem ganz anderen kulturellen Hintergrund sowie in einem anderen Umfeld, unter völlig gegensätzlichen Bedingungen (andere Eltern, Familie, Freunde, Bekannte, Lehrer, etc.) aufgewachsen wären?

 

Wären wir unter diesen geänderten "Spielregeln" - in dieser anderen Matrix und virtuellen Realität - immer noch derselbe Mensch, der wir heute sind?

 

Sofern wir den Ergebnissen der aktuellen Zwillingsforschung, in Bezug auf die Fragestellung Glauben schenken, so lautet die eindeutige Antwort hier ganz klar: Nein!

 


"Lila Kühe" und andere Schädlinge


Aber Achtung, unter den vielen nützlichen, soziokulturellen Überzeugungen, Regeln und Werten sind, wie bereits erwähnt, leider auch zahllose und schädliche Sabotageprogramme, in Form von „lila Kühen", "Viren" und "Trojanern“, die unsere guten Vorsätze und Absichten, beispielsweise mit Überzeugungen wie...

 

du bist schlecht,

du verdienst es nicht,

du bist zu dumm dafür,

du bist behindert,

du bist zu dick und zu hässlich,

du schaffst es eh nicht, du kriegst es einfach nicht hin,

du bist zu schwach,

du hast kein Geld also bist du nichts wert,

du kannst nichts, du hast es nicht drauf,

du hast kein Abitur also gehörst du nicht zu den klugen und erfolgreichen Menschen, 

du bist ein Versager, du Loser...etc., etc., 



...meist völlig unbemerkt torpedieren und limitieren. Diese selbsteinschränkenden Glaubenssätze, Einstellungen und Emotionen, scheinen in ihrer Summe nur eines ganz deutlich auszusagen:

 

So wie du bist, bist du einfach nicht gut genug - und du wirst auch nie gut genug für diese Welt sein!



Um den vielfältigen gesellschaftlichen Konventionen, Maßstäben und Ansprüchen deiner Umwelt zu genügen, musst du dich möglichst reibungslos anpassen, dabei diese und jene Erwartungen erfüllen und bei dieser Gelegenheit allgemein akzeptierte Überzeugungen, Verhaltens- und Denkweisen, annehmen.

 

Dementsprechend wäre ein herausragender Schulabschluss von Vorteil, mit dem du dich nicht nur selbst schmücken kannst. Perfekt wäre natürlich das Abitur (als gesellschaftlich anerkannter "Reifegradmesser" dieses Prozesses), damit du im Anschluss möglichst etwas vorzeigbares und lohnendes studieren und nach dem "Master" weiter an deiner steilen Karriere basteln kannst.

 

Schließlich sollst du dich ja einmal zu einem produktiven und anerkannten Mitglied deiner kulturellen Wertegemeinschaft entwickeln.



Sobald du dies alles jedoch erreicht hast, fällt dir möglicherweise auf, dass du immer noch nicht gut genug bist und das du dich zudem in einem Hamsterrad befindest, das auch zugleich die meist engen Grenzen deiner Komfortzone markiert.



Könnte es sein, dass echte Selbstbestimmung, Freiheit, Erfüllung, Glück und Ausgeglichenheit, in Wahrheit ganz anders aussehen?


Ein anderes Beispiel dazu:

Immer wenn ich in der Vergangenheit etwas erreichen und meine Wünsche verwirklichen wollte, hat man mir indirekt zu verstehen gegeben, dass es meine Eltern und Angehörigen ja auch nicht geschafft haben. Warum sollte es dann ausgerechnet mir gelingen?

 

Schlussfolgerung daraus:

Es liegt halt eben an meiner ungünstigen Veranlagung, meiner Abstammung und kulturellen Herkunft, oder an meinem Geschlecht, dass ich schlechter bin als andere und es nicht schaffe erfolgreich zu sein, eine bessere berufliche Karriere zu starten, vom Rauchen wegzukommen oder abzunehmen, etc. - deshalb bin ich auch weniger wert als andere.



Des Weiteren definieren wir uns heute eher durch das was wir haben und nicht so sehr durch das, was wir sind. Das "Haben" regiert weitestgehend unser "Sein". Auch diese Lebensmaxime ist ein eher ungesunder Ausdruck unseres gegenwärtigen Systems und seines materiell geprägten, soziokulturellen Umfelds.

 


Wo bleibt die Wellness im Kopf?


Die meisten von uns Duschen täglich, finden Körperhygiene toll, Wellness- und Beautywahn sind angesagt. Vor hundert Jahren wäre es wahrscheinlich nicht so gewesen, da galten andere Dinge als zeitgemäß, schick und hip.

 

Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte: Wir putzen in der Regel morgens und abends unsere Zähne, aber wir halten in der Regel nichts davon regelmäßig unsere Gedanken zu reinigen.



Wir betreiben keine mentale Gedankenhygiene, weil es uns niemand beigebracht hat und weil es der gesellschaftliche Zeitgeist momentan nicht als erstrebenswert erachtet. So ganz am Rande bemerkt, lässt sich damit vermutlich auch kein Profit machen.



Mit anderen Worten: in jedem von uns gibt es ganz bestimmte, alteingesessene und eingefahrene, neuronale Verschaltungen und Vernetzungen im Gehirn, die in bestimmten Situationen, wie auf Knopfdruck, immer wieder die alten Programme und Muster abspielen, insbesondere immer dann, wenn unser Unterbewusstsein (also bis zu 95%) am Start ist.

 

Bedauerlicherweise werden die so verwendeten neuronalen Programme und Gewohnheiten immer beständiger, je öfter sie wiederholt werden.

 


Und täglich grüsst "Poppy"


Dabei funktioniert unser Unterbewusstsein ungefähr so wie "Poppy", unser alter und verstaubter Kassettenrecorder, der immer wieder die gleiche und eintönige Leier abspielt.



Viele dieser im Unterbewusstsein festsitzenden Denkweisen, Überzeugungen und Gewohnheiten machen uns zu Opfern, machen uns ohnmächtig und arm, da sie unser ureigenes Vermögen rauben, selbstverantwortlich, selbstbestimmt und frei über unser Leben zu entscheiden.

 


Wo ist der Aufnahmeknopf?


Die spannende Frage, die sich uns jetzt also stellt ist: wie schaffen wir es aus der Tretmühle unseres Hamsterrads sowie dem einengenden Gefängnis unserer Komfortzone zu entkommen und diese selbstlimitierenden Sabotageprogramme und all die anderen, für uns schädlichen

"lila Kühe", die sich in unserem Kopf eingenistet haben, ein für allemal vom Eis zu bekommen?



Wie nur finden wir den Aufnahmeknopf unserer Festplatte, um neue, von uns erwünschte Verhaltensweisen aufzunehmen und dabei unerwünschte Apps und Gewohnheiten zu überschreiben, oder für immer zu löschen?



Wie versorgen wir den Autopiloten unseres Betriebssystems mit guten, gesunden, nützlichen und authentischen Anwendungen - mit Routinen, die uns, wie von Zauberhand an das gewünschte Ziel bringen und unsere individuelle Matrix so umschreiben, dass sich die fremdbestimmten Inhalte unweigerlich zum Positiven entwickeln und so verändern, wie wir uns das wünschen und auf diese Weise zu unserer eigenen, selbstbestimmten Realität werden?


Kurz, wo ist die rote Pille?



Schon bald werden wir dieses Geheimnis lüften, allerdings wenden wir uns zunächst noch einer anderen spannenden Frage zu, nämlich was genau sich hinter dem Begriff "Placebo & Nocebo-Effekt", verbirgt und wie wir das daraus abzuleitende Wissen für unsere Zwecke verwenden können.



Weiter mit dem Placebo & Nocebo-Effekt