Du musst erst aussäen, um ernten zu können.
Wenn du einen Birnbaumsamen setzt, darfst du dich also nicht darüber wundern, wenn daraus kein Apfelbaum erwächst.
Wenn du etwas pflanzt, dann sorgt normalerweise die Natur dafür, dass dein Keim wächst und gedeiht, denn das ist der Sinn der
Schöpfung (Wachstum und Entfaltung). D.h. auch, dass du dich im Normalfall nicht darum sorgen musst.
In dem Augenblick, in dem du etwas pflanzt, brauchst du also nicht an die Früchte zu denken.
Du musst nur voller Vertrauen daran glauben, dass dein Same irgendwann Früchte tragen wird und dann musst du alles Weitere
(insbesondere deine Erwartungen und Absichten) einfach vertrauensvoll loslassen.
Damit ist Folgendes gemeint: wenn du einen Tanz tanzt, dann denkst du vermutlich nicht darüber nach, an welchem Punkt des Raumes
du am Ende des Tanzes ankommen sollst/wirst. Der Tanz ist der Weg und der Weg ist der Tanz. Lass dich also vom Rhythmus deiner eigenen Musik führen und denk währenddessen nicht über die
einzelnen Tanzschritte nach.
Wenn du ein Instrument spielst und darüber nachdenkst, wieviele Menschen dir zusehen und zuhören, wenn du darüber nachdenkst, wie
sie darüber denken und welche Erwartungen sie an dich haben, vor allem wenn du eine Note verpatzt, oder einen Fehler machst, dann bist du in diesem Augenblick nicht präsent und
gegenwärtig. Darunter wird dein Spiel leiden und du wirst dich nicht vollständig mit dir, mit deinem Instrument und dem gegenwärtigen Moment, verbinden können.
Wie hört sich das Spiel deines Lebens wohl an, wenn du währenddessen Erwartungen, Befürchtungen, Ängste und Zweifel
hast?
Wie wird es sich wohl für dich und andere anfühlen?
Übung:
Versuche deine Erwartungen und Absichten nach und nach loszulassen. Wenn du etwas denkst, sagst und tust, wenn du eine Entscheidung triffst, dann tue es voller authentischer Überzeugung. Mach es,
weil du das was du tun möchtest, gerne machst und weil es sich gut für dich anfühlt. Und dann lass los. Denke nicht über das "Outcome", über deinen Lohn, über den Gewinn, oder das was es dir
einbringt, nach. Denke auch nicht über die Erwartungen anderer nach, oder an das, was sie über dich denken könnten.